Hinter jeder Aussage steckt ein Bedürfnis…


…. und jedes Bedürfnis dient dem Leben. Somit gibt es keine negative Bedürfnisse und Aussagen.

Jeder von uns möchte mit seiner Aussage etwas zum Ausdruck bringen. Sei es etwas ganz Eindeutiges wie: Gib mit bitte etwas zu Trinken. Da weiß jeder, dass die betroffene Person durstig ist. Sie möchte den Durst stillen.

Bei Kunden, die ins Geschäft kommen und sagen: Ich möchte eine Brille, ist es für uns ganz einfach das Bedürfnis zu erkennen. Es wurde klar definiert.

Sagt der Kunde jedoch: Mir tun die Augen neuerdings immer so weh, ist die Aussage eine ganz andere. Er möchte erstmal gesehen werden und gefragt, was er genau hat und wo sein Bedürfnis liegt. Vielleicht ist es ihm selber nicht klar, was er möchte. Um ihn selber zur Lösung zu führen ist es unsere Aufgabe, dass wir ihm gezielte Fragen stellen.

So sollten wir nicht einfach sagen: Wir messen jetzt ihre Sehstärke, sondern hinterfragen, was er mit dieser Aussage genau meint. Jeder stellt sich unter schmerzenden Augen etwas anderes vor. Nachdem wir mehr Informationen haben können wir eine Empfehlung für das weitere Vorgehen aussprechen. Somit hat der Kunde die Möglichkeit selber zu entscheiden, ob er diese Variante möchte.

Machmal tätigen wir Aussagen und fragen uns hinterher: Warum habe ich das eigentlich gesagt? Wie kam ich dazu, dass zu sagen? Wenn wir dann überlegen, fällt uns selber das Bedürfnis hinter unser eigenen Aussage auf.

Vor kurzen saß ich mit einem Freund in einem Restaurant. Er ist Italiener und lebt schon lange in Berlin. Er ist dort Stammgast und die Bedienung weiß, dass er aus Florenz kommt. Als wir Bezahlt hatten sagte die Bedienung zu ihm: Ich war vor kurzen im ihrer Heimat. Florenz ist ja sehr schön. Ich habe mir viele Dinge angesehen usw… usw…..

Als wir das Restaurant verließen fragte meine Begleitung mich: Was war jetzt das Bedürfnis hinter dieser Aussage des Kellners? Wollte er nur die Tipps für den nächsten Besuch in Florenz oder mir ‚Honig um den Bart schmieren‘, damit ich nächstes Mal den besseren Wein bestelle. Wir wussten es nicht. Vielleicht werden wir demnächst nochmal zusammen in das Lokal gehen und dann werde ich den netten Kellner mal fragen.